Geschichte

Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Rhede

Die Gründung der Wehr im Jahre 1935:
Am Sonntag, dem 4. August 1935 schlug die Geburtsstunde für die Freiwillige Feuerwehr Rhede. Die Gründungsversammlung ist aus der Emszeitung vom 06.08.1935 nachstehend auszugsweise wiedergegeben:

„Nach gründlicher Vorbereitung hatte Bürgermeister Hannen eine Anzahl junger Männer aus unserer Gemeinde zur Gründung einer freiwillige Feuerwehr am Sonntag Nachmittag um 6 Uhr nach der Wirtschaft von J. Lückmann eingeladen. Zu der Versammlung war auch Kreisfeuerwehrführer Borghorst erschienen. Zu der unter Vorsitz des Bürgermeisters Hannen abgehaltenen Versammlung waren fast alle geladenen jungen Männer erschienen und bekundigten freudig ihre Mitarbeit. (…) Hannen erläuterte in kurzen Worten den Sinn und Zweck der Gründung der FFW in Rhede und verwies darauf hin, das die freiwillige Feuerwehr im Sinne des Leitspruchs „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ zu arbeiten und nur der Erhaltung und dem Schutze des Volksvermögens unter gemeinnützigem Einsatz der Persönlichkeit des Einzelnen zu dienen habe. Hierauf wurden die vorher ausgearbeiteten Statuten der neuzubildenden freiwilligen Feuerwehr von Rhede verlesen und von allen Anwesenden einstimmig genehmigt. Damit war die freiwillige Feuerwehr e. V. Rhede gegründet. (…) Die darauf vorgenommene Bestimmung des Führers der Wehr und seinen Beirates ergab auf Vorschlag der des Versammlungsmeisters, 1. zum Wehrführer des Löschhalbzuges Rhede: Gerhard Stubbe, 2. zum Stellvertreter Hermann Specker, 3. als Beirat Josef Jansen-Bruns und 4. Gerhard Plock. (…)“ Gründungsmitglieder der Feuerwehr waren: Gerhard Stubbe, Hermann Specker, Josef Jansen, Gerhard Rüther, Rudolf Krange I, Rudolf Krange II, Christian Langen, Hermann Langen, Heinrich Schipmann, Heinrich Nagel, Lambert Hackmann, Christian Scheer, Edmund Willerding, Theo Läken, Anton Musswessels, Gerhard Kröger, Theodor Jansen, Adolf Unnewehr, Hermann Nintemann, Herrmann Röttger, Gerhard Schnieders, Albert Schulte, Agatz Lampen, Severin Osseforth, Theo Dickebohm, Gerhard Dickebohm, Engelbert von Ohr, Gerhard Rüther, Bernhard Middendorf, Albert Schniers und Heinrich Mülder.
Die Führung der Wehr seit Bestehen:

Schmiedemeister Gerhard Stubbe vom 04.08.1935 – 31.08.1961

Kaufmann Rudolf Krange vom 01.09.1961 – 30.04.1977

Gemeindeamtmann Hans Specker 01.05.1977 – 30.04.1995

Tischlermeister Hans Langen ab 01.05.1995 – dato

Frauenabteilung in der Wehr während des Krieges:
Fast ausnahmslos wurden die Mitglieder der Wehr zum Kriegsdienst mit der Waffe einberufen. Doch der Feuerschutz bleib gewährleistet. Zur Stelle war eine Damenabteilung. Freiwillig und uneigennützig stellten die Frauen sich dem Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr.

Gerätehäuser seit Bestehen der Wehr:
Spritzenhaus Ecke Mühlenstraße – Alte Stiege: Untergebracht waren u. a. Handdruckspritze und Schlauchkarren und mechanische Leiter. Es befand sich weiter in dem Spritzenhaus eine Arrestzelle, zwar nicht für die Mitglieder, sondern für kurzfristig Festgenommene bzw. Obdachlose. Weiterhin lagerte die Gemeinde Material in diesem Haus.

Gerätehaus 1953 bis 1974: Die Entwicklung und Technisierung der Wehr erforderte größere Unterstellmöglichkeiten. Nachdem im Mai 1953 das Gerätehaus gerichtet wurde, konnte es endgültig am 25.10.1953 eingeweiht werden. Als Standort hatte ein Grundstück an der Ems ausgesucht. Im Erdgeschoss befanden sich 2 Einstellboxen und ein kleiner Unterrichtsraum. Im Dachgeschoss war eine Wohnung ausgebaut.
Gerätehaus an der von-Galen Straße: Das Gerätehaus an der Ems zeigte sich bei der raschen Entwicklung unserer Wehr sehr schnell als zu klein. Zunächst gab es Schwierigkeiten, da ein geeignetes Grundstück zunächst nicht zur Verfügung stand. Der Neubau entstand letztendlich in den Jahren 1973/1974 und konnte letztendlich am 23.04.1974 eingeweiht werden.  (Nähere Beschreibung unter Punkt „Gerätehaus“!)
Feuerwehrgerät und -fahrzeuge:
Motorspritze und Mannschaftswagen für die Wehr 1938: Der Mannschaftswagen bestand aus einem Lastwagen, der zur Aufnahme von Gerät und Mannschaft von den Mitgliedern der Wehr eigens hergerichtet wurde. Schon damals war eine Abnahme des Fahrzeuges und der Pumpe durch die Landesfeuerwehrschule erforderlich.
Neues Löschgruppenfahrzeug im August 1942: Diesen Fahrzeug diente der Wehr als Basisfahrzeug unter der Bezeichnung „Löschgruppenfahrzeug“. Es hatte ausreichen Platz für die Mannschaft und die löschtechnische Beladung. Das LF wurde im Krieg durch einen Bombenvolltreffer total zerstört.
Löschgruppenfahrzeug (LF 15) im Januar 1955: Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges (LF15), Fabrikat GRAAF, auf 3 to Ford-Fahrgestell mit BB-Motor. Kosten damals 25.000 DEM

TLF 8, Anschaffung Juni 1962: Das 1. Tanklöschfahrzeug konnte im Juni 1962 der Wehr übergeben werden. Es handelt sich um ein Borgward-Fahrgestell mit GRAAF Aufbau. Die 2 Tanks fassten je 800 Liter Wasser. Die Anschaffungskosten betrugen damals 36.000 DEM. Als weiteres Gerät wurde der Wehr eine Tragkraftspritze (TS 8/8) übergeben.
LF 8: Das LF 15 ging langsam auf die 20 Jahre zu. Aus diesem Grunde konnte die Wehr im Juni 1973 voller Stolz ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 8) entgegennehmen. Es war ein Opel Blitz Fahrgestell mit Bachert-Inneneinrichtung und Bachert-Automatic-Feuerwehrlöschkreiselpumpe.

Neues TLF 8 mit Bestückung im September 1980: Das TLF 8 (Borgward) wurde mit rund 18 Jahren außer Dienst gestellt. Als Ersatzbeschaffung erhielt die Wehr ein TLF 8, Fahrgestell Daimler-Benz mit Aufbau „Bachert“, Fassungsvermögen 2.400 Liter. Die Bestückung wurde ergänzt. Außerdem erhielt die Wehr eine neue TS 8/8.
Einsatzleitwagen (ELW1) im Jubiläumsjahr 1985: Im Frühjahr wurde die Bestellung eines ELW 1 vorgenommen. Das Fahrzeug ist ein VW-Kombi mit 1,9 Liter Otto-Motor.

Gemeindebrandmeister
1935-1961 Stubbe, Gerhard
19651-1977 Krange, Rudolf
1977-1995 Specker, Hans
1995-2007 Langen, Hans
2007-2013 Mersmann, Theodor
2013-2014 Dickebohm, Heiner
2015 Stefan Schöpper